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Aus »Saalisches Lied«. Gedichte 2007 Vers 21572 bis 21591 DER NICKERT Vom Nickert hör, ders wässrig mag Im saaletiefen Strudel, Er träumt und fabuliert am Tag Und hält nicht viel von Müh und Plag, Wie auch vom Lobgehudel. Der Mensch ist ihm ein Kindskopf, drob Wird er sich kaum erröten, Es macht ihn bloß die Schande grob, Wenn Flößer allzusehr salopp Mit andrer Schwimmer Nöten. Sein Haar ist rot, auch grün und blau, Sein Dreizack moorig finster, Er grüßt im Ried den Sonnentau, Und sommers trifft die Schlangenfrau Ihn schlafend an im Ginster. In Bernburg war er wohlbekannt Als noch der Wasserholer Mit Krügen kam zum Saalestrand, Doch seit man andre Kurzweil fand, Ist ihm im Tiefgang wohler. |