|
Aus »Saalisches Lied«. Gedichte 2007 Vers 21508 bis 21547 WETTIN Zwar der Unterlauf der Saale Ist nicht Klingsors Jagdgebiet, Doch wies Parsifal zum Grale, Manchen es zur Wartburg zieht, Lange war vor allen anderen Thürings Nektar Honigbien Das Geschlecht, das zu erwandern, Du bestaunst die Burg Wettin. So soll manchen Lenzen taugen, Das Adonisröschen gelb, Daß du schaust mit eignen Augen, Wie die Saal sich mengt der Elb, Geh am Strom in offne Weiten Um nach Barby froh zu ziehn, Doch dem Fuß laß gute Zeiten Für die Stammesburg Wettin. Aus der Zeit der Karolinger Stammt, was sich am Hügel dehnt, Unter Otto, Slawenzwinger, Floß dem Moritzkloster Zehnt, Da der Grafen Brehna Butte Bot, was Heilgem Lande dien, Fiel mit Kreuz und weißer Kutte Templer Friedrich aus Wettin. Müncheln ward geschenkt dem Orden, Daß noch heute die Kapell Weiß vom Glanz und auch vom Morden, Das da folgte blind und schnell, Daß sich breiten Wahn und Jammer, Wo die Sonne golden schien, Sagen Wehrgang, Saal und Kammer Auf der Sachsenburg Wettin. Wie die Linien sich verzweigen, Erb und Wechsel, Wind und Wehn Darf die Saale weiterschweigen Und sie wird noch manches sehn, Jede Stadt hat ihre Stunde, Aachen, Worms wie Kiel und Wien Und vielleicht heilt auch die Wunde, Die uns blutet in Wettin. |