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Aus »Orlagau«. Gedichte 2007 Vers 19470 bis 19509 STANAU Wall vom Turm zum Mückergrund, Übern Waldbach gehts ins Tal, Einem Teich, als erstem Fund, Folgen zwanzig an der Zahl, Sie sind nach dem Fuchs genannt, Seltne Pflanzen schau am Deich, Dann zur Wüstung rechter Hand, Ilgenhain, einst stolz und reich. Wasserburg und Betkapell Sprechen nur noch vom Ruin, Breitenhain erreich ich schnell Um nach Stanau fortzuziehn, Hier sind Wald und Land noch frei Von Gedräng und Industrien, Daß dies künftig auch so sei, Ist die Eintracht weit gediehn. Stanau liegt allein im Tal, Selbst der Bus fährt hinterm Wald, Dorther lief ich manches Mal, Wo es dunkel ist und kalt, Denn mir war ein Madel lieb, Das in Stanau hat gehaust, Schlich ich fort wie nachts der Dieb, Hats im Tann mir nie gegraust. Dörfer, die der Straße fern, Hüllt ein sanfter Nebel ein, Und der Zeit geschäftge Herrn Kriegen in die Tür kein Bein, Dort hätt Ofterdingen wohl Auch gesucht den blauen Blust, Hätt wie ich durch schwarze Hohl In das Tal hinabgemußt. Längst vergessen hat die Maid, Daß ich ihr Gedichte schrieb, Viele Weiser tilgt die Zeit, Doch der finstre Hangwald blieb, Ihm ist unser Liebesleid Wie die Pilze letzten Jahrs, Denn er reckt die Wurzeln weit Wie das Haupt ins Reich des Aars. |