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Aus »Orlagau«. Gedichte 2007   Vers 19110 bis 19173

NOVA VILLA


Von Arnshaugker Burg beflankt
Wuchs die Stadt nach Maß und Plan,
Was sie diesem Sinn verdankt,
Ist noch heute wohlgetan,
Wo der Markt von nirgends weit,
Fleisch nicht auf dem Weg verdirbt,
Teilt man Wohlstand, Schmerz und Leid,
Weg und Wollen, bis man stirbt.

Als der Enge man gepönt,
Trieb so manches Glied hinweg,
Ehr als anderswo versöhnt
Blieben hier doch Zeit und Zweck,
Was da neu geheißen ward,
Ist nun selber Tradition,
Wo manch Kleinod aufgebahrt
Heimelt mit dem Uralt-Ton.

Fleischerbänke zeigt man gern
Ganz Europa wohl bewahrt,
Ulks und Schabernackes Herrn
Um die Dohlen sind geschart,
Rathaus, Kloster, Kirche, Schloß
Goldner Adler, schwarzer Leu,
Wer die Kindheit hier genoß,
Liebt es heimelich und treu.

In den Stadtpark schau herein,
Wo die Blumuhr frisch und groß,
Zwar es wird zuzeiten sein,
Daß hier trinkt wer obdachlos,
Not und Unrecht geben gar
Jeder Zeit zu Seufzern Grund,
Doch der Himmel maienklar
Segnend überm Gärtner stund.

Von der Kirchenglocke Guß,
Spricht manch Lied und manche Mär,
Dreißigjährig fiel Verdruß
Über Neustadts Bürger her,
Cranachs, Luthers, Goethen denkt
Man, jedoch der Dichter nicht,
Die uns Neustadt hat geschenkt,
Daß sich Gottes Loblied spricht.

Drum von Joseph Clauder soll
Hier gebührlich Rede sein,
Die Oratio, glaubensvoll,
Ruht im Altenburger Schrein,
Dichter manchen Kirchenlieds,
Der beim Kaiser Lorbeer fand,
Als die Pflege dies Gebiets
Noch in höchsten Ehren stand.

Michael, der Ziegenspeck,
Ranis Sang und Pfarrer stellt,
Der geborn im Orlafleck,
Zog ihn vor der weiten Welt,
Schütz und Buxtehude tun
Noten in sein Kirchenlied,
Mag der Krieg auch lang nicht ruhn,
Neustadts Kind den Himmel sieht.

Also hoff, auch Neustadt kehr
Bald zum Glaub an Christi Sach,
Daß man seine Kinder lehr,
Wer es recht und herrlich mach,
Also soll die Glocke schalln,
Daß verjagt sei Beelzebub,
Und ein frohers Lied sei alln,
Auf dem Feld und in der Stub.