Willkommen

Lebenslauf

Aktuell

Werke

Publikationen

Audio

Leserstimmen

Besucherbuch

Impressum
 
voriges Gedicht nächstes Gedicht

Aus »Babylon des Worts«. Gedichte 2007   Vers 18056 bis 18079

QULHA


In einer Kirche jüngst in Van
Fand man die Stele neu verbaut,
Die ohne Wo und ohne Wann
Das seltsam dunkle Wort vertraut.
Ein Feldherr sagt, daß er die Stadt
Hab ausgelöscht mit Weib und Kind,
Doch wo er so gewütet hat,
Das weiß allein der Wüstenwind.

Ein Forscher meint, dies sei die Stadt,
Wo Jason nahm das goldne Vlies,
Doch kaumwer beigepflichtet hat,
Daß so die Stadt Medeas hieß,
Drum denke: nicht der stumpfe Stein
Ist letztes wenn die Blüte fällt,
Zuletzt fällt auch die Ordnung ein,
Die einem Wort den Sinn erhält.

Dann läßt das Wissen den Bezug,
Und allen Zaum der Phantasie,
Daß Lethe die Geschlagne trug
Vom Nimmermehr gerad ins Nie.
Dies ist vielleicht die beste Ruh,
Denn wo kein Grab vergangen macht,
Kann sich getrost der Zukunft Schuh
Bewegen, weil ja keiner lacht.