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Aus »Das Jahr des Heils«. Gedichte 2006 Vers 17151 bis 17214 FRIESISCHES GLÜCK Flatterndem Falter Gleicht unsre Spur, Erst wenn im Alter Leiser die Uhr, Ordnen sich Zeichen, Reimt sich das Stück: Hinter den Deichen Fand ich mein Glück. Rat und Bemühen Waren verfehlt, Nicht was die frühen Träume beseelt, Nicht als der Löwe, Fuchs voller Tück, Unter der Möwe Fand ich mein Glück. Als mir ein Engel Reife verhieß, Schmeichler-Geschlängel Im Paradies Schwante, es wüßte, Was mich bedrück. Erst an der Küste Fand ich mein Glück. Was unsern Tagen Vorgesehn ist, Warten und wagen, Leiden und List? Ob unsre Wiesen Morgentau schmück? Unter den Friesen Fand ich mein Glück. Preiser und Diebe Fand mein Gedicht, Aber die Liebe Zeigte sich nicht. Schlugst du den Funken Erst und zurück, Kluntjesüß trunken Fand ich mein Glück. Fällt mir der Schleier Irgendwann, sag, Wie wird zur Feier Je mir der Tag, Jauchzend im Kühnen, Still auf der Krück? Zwischen den Dünen Fand ich mein Glück. Suchen und Finden Schlösse sich aus, Meinen die Linden Vor meinem Haus Bis mich verloren Greisentag bück. Über den Mooren Fand ich mein Glück. Ostertags Wunder Fastenzeit bricht, Wenn der Holunder Duftet im Licht, Daß er die harschen Schwertlilien pflück – Tanzend auf Marschen Fand ich mein Glück. |