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Aus »Fliederblüten«. Gedichte 1981 Vers 767 bis 780 NOAH Nur Meer umgibt ihn. Seine Tauben bringen Ihm kein Gezweig, kein staubbedecktes Grün. Er sieht den Sommer welken und verblühn Im letzten Lied, in warmen Taubenschwingen. Das Vogelherz, gut hörbar, scheint zu hämmern Im Rhythmus seiner Schläfen, hell und hart. Der Trost prallt ab, und den Gefangnen narrt Die Hoffnung nur. O würd es endlich dämmern! Die Nacht zerrinnt. Ein lauter Jubelschrei Reißt ihn an Land, daß er das Meer verflucht Und Erde küßt. Doch welch ein feines Weh Bedrängt ihn immer stärker so, als sei Die Tapferkeit zerschellt und er versucht? Er weicht zurück, sticht traumlos in die See. |